Vor dem chinesischen Konsulat - Aktivisten gegen Zwangsumsiedlung
Zürich, 21. Februar 2024
Sieben tibetische Aktivisten haben am Mittwochabend gegen die Zwangsumsiedlung in Osttibet protestiert. Sie stellten Bilder der kürzlich durchgesickerten Proteste aus Derge vor dem chinesischen Konsulat in Zürich nach. Ihre Forderung war klar: Stoppt das Wasserwerk Kamtok und die Zwangsumsiedlung von Dutzenden von tibetischen Dörfern und Klöstern.
Mehr zu den Zwangsumsiedlungen im Kreis Derge:
Am 14. Februar 2024 protestierten mindestens 300 Tibeter vor dem Regierungsgebäude des Kreises Derge gegen den geplanten Bau des chinesischen Wasserkraftwerks Kamtok (Gangtuo) und die Anordnung zur Umsiedlung aus ihrem Gebiet. Videos der friedlichen Proteste wurden im chinesischen sozialen Netzwerk Weibo geteilt, die inzwischen von den Behörden entfernt wurden. Bei den Demonstranten in dem Video handelt es sich um die Bewohner der Stadt Wento, die gezwungen wurden, in einen anderen Ort umzuziehen. Bei dem geplanten Wasserkraftwerk handelt es sich um den 2.240-Megawatt-Staudamm am Drichu-Fluss, dessen Bau die Zwangsumsiedlung von mindestens zwölf Dörfern und mehreren Klöstern erfordert. Nach Angaben zweier Quellen aus Tibet haben die Behörden seit dem Protest die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt und versuchen, die Organisatoren und Teilnehmer der Proteste ausfindig zu machen. Seitdem wurden keine Informationen über die Sicherheit der Demonstranten mitgeteilt.
Wir fordern die Schweizer Regierung und die internationale Gemeinschaft auf, Druck auf die chinesische Regierung auszuüben, um die Sicherheit der Demonstranten zu gewährleisten.